Unter Vormundschaft

2016, 240 Seiten

gebunden, mit Schutzumschlag

14 × 23 cm

2. Auflage

978-3-03919-384-4

CHF 19.00

E-Book

Lisbeth Herger

Unter Vormundschaft

Das gestohlene Leben der Lina Zingg

1958 wird Lina Zingg als 18-Jährige in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Einige Monate später vermittelt man sie – mit der Diagnose Schwachsinn versehen – als Hausangestellte an eine Familie. Dort arbeitet die Rheintaler Bauerntochter während über 50 Jahren ohne Frei- und Ferientage im Haushalt, wird sexuell missbraucht und misshandelt. Die Hausherrin drängt auf Entmündigung, macht aus der Dienstmagd einen Betreuungsfall. Die Zürcher Behörden werden erst 2011 aktiv, nachdem die Töchter der Täterin einschreiten und eine Gefährdung melden.
Die Geschichte der Lina Zingg (Pseudonym) ist die Geschichte einer Versklavung in gutbürgerlichem Milieu. Auf der Basis umfassender Recherchen erzählt Lisbeth Herger, wie die Vormundschaftsbehörde in ihrem Auftrag versagt hat. Ein schockierender Extremfall, der dennoch wesentliche Grundmuster der Schweizer Psychiatrie- und Vormundschaftsgeschichte illustriert.

Lisbeth Herger ist Journalistin, Trägerin des Zürcher Journalistenpreises 2001 und Sachbuchautorin. 2012 erschien bei Hier und Jetzt die erfolgreiche Biografie «Zwischen Sehnsucht und Schande», welche die Verdingkinder-Thematik aus der Perspektive einer betroffenen Mutter erzählt.

Pressestimmen

«Die unglaubliche Lebensgeschichte von Lina Zingg wurde von der Autorin und Journalistin Lisbeth Herger in aufwendiger Recherche- und Quellenarbeit rekonstruiert und in einen soziokulturellen Zusammenhang gestellt.» (Migros-Magazin)

«Lisbeth Herger hält sich zurück mit emotionalen Urteilen und lässt die Fakten sprechen, die aufwühlend genug sind.» (St.Galler Tagblatt)

«Herger berichtet wohltuend sachlich, lädt die verstörende Lebensgeschichte nicht emotional auf - ihr Ziel ist die präzise Analyse, das Herausarbeiten der Mechanismen, die zur jahrzehntelangen Täuschung der Vormundschaftsbehörden führten.» (NZZ)

«Lisbeth Herger ist mit dem Tatsachenbericht ein erschütterndes Porträt gelungen, das drastisch das Kapitel der Kindswegnahmen in der Schweizer Geschichte ausleuchet.» (Zuger Zeitung)

«liest sich wie ein Krimi» (St.Galler Tagblatt)

«Ein erschütterndes Buch» (Tages-Anzeiger)