2016, 544 Seiten
51 sw Abbildungen, 16 Grafiken, zahlreiche Tabellen
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978-3-03919-921-1
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Ernst Guggisberg
Pflegekinder
Die Deutschschweizer Armenerziehungsvereine 1848–1965
In der Schweiz entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf private Initiative hin Vereine mit Bildungszweck; in den Kantonen Aargau, Basel-Land, Solothurn und Thurgau wurden sie Armenerziehungsvereine genannt. Durch Fremdplatzierung in «rechtschaffenen» Pflegefamilien und Anstalten wollten sie «verwahrloste» Kinder nicht nur versorgen, sondern auch erziehen und so einen Beitrag zur Überwindung von Armut leisten.
Ernst Guggisberg legt in seiner Studie dar, welche Bedeutung die Armenerziehungsvereine als Vertreterinnen der privaten Armenpflege in der schweizerischen «Fürsorgelandschaft» hatten und in welchem Verhältnis sie zur öffentlich-rechtlichen Armenpolitik standen. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur historischen Armutsforschung, der ausserfamiliären Erziehung und bietet eine weitere Perspektive zur aktuellen Diskussion um Verdingkinder und weitere Formen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen.
Ernst Guggisberg ist Historiker und promovierte mit dem vorliegenden Thema. Er arbeitet als wissenschaftlicher Archivar im Staatsarchiv des Kantons Thurgau und als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Unabhängigen Expertenkommission Administrative Versorgungen.
Pressestimmen
«Guggisberg liefert mit seinem Buch einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung des Verdingwesens in der Schweiz.» Fachzeitschrift Curaviva