2021, 275 Seiten
80 sw und farbige Abbildungen und Karten
gebunden
16.5 × 24 cm
978-3-03919-541-1
CHF 49.00
Karin Fuchs, Paul Eugen Grimm, Martin Stuber
Nutzen und schützen
Johann Coaz (1822-1918), der Wald und die Anfänge der schweizerischen Umweltpolitik
Johann Coaz war eine zentrale Figur der sich im 19. Jahrhundert herausbildenden schweizerischen Umweltpolitik. In jungen Jahren war Coaz am nationalen Projekt der Dufourkarte beteiligt. Über zwei Jahrzehnte engagierte er sich als Forstinspektor für den Bündner Wald. Später, zum ersten eidgenössischen Oberforstinspektor gewählt, realisierte er eine nachhaltige Forstpolitik auf nationaler Ebene. Erst mit 92 Jahren setzte er sich zur Ruhe, nachdem er den Schweizerischen Nationalpark entscheidend mitbefördert hatte.
Tagebücher, Briefe und Veröffentlichungen des Topografen, Forstmanns und Chefbeamten ermöglichen einen intimen Blick auf diese dynamische Umbruchzeit. Schwerpunkte des Buchs sind der persönliche Blick des Tagebuchschreibers, Coaz’ Netzwerke und seine Pionierrolle für Forstwesen und Schutz vor Naturgefahren.
Karin Fuchs ist Historikerin am Institut für Kulturforschung Graubünden. Zuletzt publizierte sie eine Monografie zur Geschichte der Heilquellen und Bäder Graubündens. Paul Eugen Grimm, Historiker und Geograf, ist Verfasser verschiedener Monografien zu Unterengadiner Gemeinden. Er hat den Nachlass Coaz im Staatsarchiv Graubünden aufgearbeitet. Martin Stuber, Senior Scientist am Historischen Institut der Universität Bern, forscht und publiziert zur Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der naturalen Ressourcen.
Pressestimmen
«Der Autorin und den Autoren ist es in hervorragender Weise gelungen, die Geschichte der schweizerischen Umweltpolitik am Fallbeispiel der Person Johann Coaz quellengesättigt aufzuzeigen und historisch-kritisch zu beleuchten.» U.E. Schmitt in H-Soz-Kult
«Das ist vielleicht das grösste Verdienst dieses Buches: Das Nachdenken über Natur und Umwelt, Überlegungen zum Schutz von Ressourcen sowie zum Erhalt eines natürlichen Gleichgewichts sind nicht ausschliesslich Themen des 20. Jahrhunderts, sondern beschäftigten bereits die Zeitgenossen früherer Dekaden. Darauf und auf die Dringlichkeit weiterer Forschung zu diesen wesentlichen Themen macht die vorliegende Schrift in aller Deutlichkeit aufmerksam.» Monika Gisler in der SZG
«Nutzen und schützen ist ein wissenschaftlich hochstehendes und äusserst lesenswertes Buch über das an Umwälzunngen so reiche 19. Jahrhundert. Seine Thematik ist heute erneut aktuell: Coaz bewegte die Frage, wie sich im Bereich der Waldwirtschaft Ökonomie und Ökologie miteinander in Einklang bringen lassen – eine Frage, die nicht zuletzt angesichts des Klimawandels gerade in der Forstwirtschaft heftig diskutiert wird. Insofern ist uns Coaz näher, als man vielleicht aufgrund der zeitlichen Distanz meinen könnte. Und gerade das macht dieses Buch so wertvoll.» Christian Ruch in der Südostschweiz
«Der Mann, der den Bündner Bergen Namen gab.» Südostschweiz