Kleine Freiheit

2015, 224 Seiten

141 farbige Abbildungen

gebunden

22 × 30 cm

978-3-03919-359-2

CHF 49.00

Michèle Minelli

Kleine Freiheit

Jenische in der Schweiz

Die Schweiz tut sich noch immer schwer mit den Jenischen. Auf der Kleinen Allmend in Bern werden sie von der Polizei in Kastenwagen abgeführt. Im Wallis tüftelt die Politik an einem «Zigeuner-Konzept». Und im aargauischen Freiamt sagt ein Transparent unverhohlen, was viele denken: «Fahrende sollen weiterfahren.» Zwischen Jenischen, Roma und Sinti unterschieden wird dabei kaum.
Die Autorin Michèle Minelli und die Fotografin Anne Bürgisser haben Schweizer Jenische über zwei Jahre auf Durchgangsplätzen besucht und auf Veranstaltungen begleitet. Ihre Reportagen und Porträts führen an aktuelle Brennpunkte heran, hinterfragen Klischees und dokumentieren den jenischen Alltag. Sie zeigen, wie Jenische den Spagat zwischen Anpassung und Freiheit schaffen und wo Verständigung zwischen der Welt der Sesshaften und der Welt der Fahrenden möglich ist.

Michèle Minelli ist Dozentin für kreatives Schreiben, hat Dokumentarfilme gedreht und mehrere Sachbücher, Reportagen und Romane veröffentlicht (u. a. «Die Ruhelosen», 2012, «Wassergrab», 2013, und «Die Verlorene», 2015). Anne Bürgisser ist Fotografin und spezialisiert auf Porträts und Reportagen. Beide leben in der Nähe von Zürich.

Pressestimmen

«Michèle Minellis Buch über Jenische ist keine historische Abhandlung über eine aussterbende Kultur, auch keine kritische Betrachtung. Als Konzept haben sie und Fotografin Anne Bürgisser lediglich festgelegt: 'Wir gehen hin, sagen Grüezi und schauen, was passiert.'» (Thurgauer Zeitung)

«Keine Recherche, keine Vorarbeiten. Michèle Minelli wollte die spontane Begegnung. Und genau darüber berichten. Das ist die grosse Stärke des Werks.» (SRF2 Kultur, 26.8.2015)

«Die Vermessung der Differenz, des Einfach-ein-klein-bisschen-anders ist eine Qualität dieses Buches ... Nach der Lektüre weiss man, dass die Jenischen, nur weil sie eine gemeinsame Sprache haben, noch lange keine homogene Gesellschaft sind, ausser vielleicht, wenn es um Familiensinn und Familienhierarchie geht. Nichts anderes erzählen mit grosser Wärme die Bilder von Anne Bürgisser.» (Sonntag/Doppelpunkt 43/2015)